Schmerzen beim Haustier: Was Sie als Besitzer wissen sollten
Akuter vs. chronischer Schmerz bei Hund und Katze
Als Frauchen oder Herrchen ist es wichtig, die Gesundheit Ihres Vierbeiners im Blick zu behalten.
Schmerzen sind ein häufiges Symptom für verschiedene Erkrankungen und können das Wohlbefinden Ihres Tieres erheblich beeinträchtigen.
Dennoch ist es nicht so einfach Schmerzen zu erkennen.
Unsere Vierbeiner versuchen diese so gut und so lange es geht zu verstecken, denn in der Natur sind Schmerzen ein Zeichen von Schwäche und bringen das Tier in Gefahr.
Man unterscheidet zwischen zwei Schmerzarten. Dem akuten und dem chronischen Schmerz.
Was sind akute Schmerzen?
Akute Schmerzen sind für uns oft leichter erkennbar als chronische. Sie treten plötzlich auf und sind meist auf eine spezifische Ursache zurückzuführen, wie zum Beispiel:
- Verletzungen: Prellungen, Verstauchungen, Knochenbrüche
- Operationen: Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff
- Entzündungen: Infektionen, Arthritis-Schübe
Typische Anzeichen für akute Schmerzen:
- Lahmheit: Der Hund / die Katze nimmt eine Schonhaltung ein und humpelt plötzlich
- Schwellungen/Hitze: Sichtbare Schwellungen oder fühlbare Wärme an Gelenken oder anderen Körperteilen.
- Rötungen: Rötungen an der betroffenen Stelle.
- Verändertes Verhalten: Der Hund ist ruhiger, reizbarer oder weicht Berührungen aus.
- Aufjaulen, Heulen oder Winseln: Deutliche Schmerzäußerungen.
- Zittern
- Starkes Hecheln
Was sind chronische Schmerzen?
Chronischer Schmerz ist oft nicht mehr so gut zu lokalisieren und für uns Besitzer schwieriger zu erkennen als ein akuter Schmerz.
Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn ein Schmerzgeschehen über längere Zeit andauert.
So kann sich ein nicht behandelter akuter Schmerz nach einiger Zeit als chronischer Schmerz manifestieren.
Aber auch degenerative Erkrankungen können chronische Schmerzen verursachen, wie zum Beispiel:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates: z.B. Arthrosen, Spondylosen, Cauda Equina Syndrom
- Tumore: Krebserkrankungen
- Nervenschäden: Erkrankungen des Nervensystems
- Chronische Entzündungen: Z.B. bei Autoimmunerkrankungen, organische Erkrankungen
Typische Anzeichen für chronische Schmerzen:
- Subtile Verhaltensänderungen: Das Tier ist weniger aktiv, möchte nicht mehr spielen oder zeigt weniger Interesse an Spaziergängen, zieht sich zurück
- Steifheit: Besonders morgens oder nach Ruhephasen fällt es ihrem Tier schwer aufzustehen.
- Verändertes Schlafverhalten: Unruhe, häufiges Wechseln von Liegeplätzen oder vermehrtes Schlafbedürfnis.
- Aggression: Manche Hunde reagieren aggressiv, wenn sie Schmerzen haben.
- Verlust des Appetits: Appetitlosigkeit kann ein Zeichen für Schmerzen sein.
- Vermeidung von Bewegungen: Tier springt nicht mehr aufs Sofa oder ins Auto oder möchte keine Treppen mehr laufen
- Langsames, vorsichtiges Laufen oder Hinlegen
- Aufgekrümmter Rücken
- Verhärtete Muskulatur / Temperaturunterschiede in den Gelenken / Wirbelsäule
- Abbau von Musulatur
- Aufstellen des Fells an bestimmten Stellen (oft bei Katzen besonders gut zu sehen)
- Schuppiges, stumpfes Fell
- Fellrollen / Zucken bei Bewegungen
- anhaltendes Hecheln
ACHTUNG ALARMZEICHEN Kopfpressen!!
Immer wieder kursieren in den sozialen Netzwerken vermeintlich „süsse, lustige“ Videos
von Hunden oder Katzen die angeblich etwas ausgefressen haben und nun verschämt ihre Köpfe gegen Wände pressen.
NEIN!!
Presst ein Tier seinen Kopf über längere Zeit gegen eine Wand müssen bitte sofort alle Alarmglocken angehen und es sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, denn das Kopfpressen ist in der Regel ein Anzeichen für ein ernsthaftes Problem und starken Schmerz.
Wie kann ich meinem Hund bei Schmerzen helfen?
Es ist wichtig die Ursache für die Schmerzen Ihres Tieres festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Je früher die Ursache der Schmerzen erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung
- Tierarztbesuch: Lassen Sie Ihren Hund gründlich untersuchen, um die Ursache der Schmerzen zu finden.
- Medikamente: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente können verabreicht werden.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Arthrose) aber auch bei organischen Problemen (wie z.B. Gastritis, Pankreatitis, Sodbrennen, usw.) unterstützend wirken.
- Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet die Gelenke und kann Schmerzen verstärken.
- Phytotherapie: Pflanzenextrakte und/oder Kräuter können entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Man kann Sie alleinig oder unterstützend in Kombination mit schulmedizinischen Medikamenten nutzen.


